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Soziales Kaufhaus Oldenburg-Osternburg: Immer wieder laden Unbekann

te Müll beim „Mehrwert“ ab

18.07.2020

Soziales Kaufhaus Oldenburg-Osternburg

Immer wieder laden Unbekannte Müll beim „Mehrwert“ ab

Freya Adameck

Diesmal: Sperrmüll. Leider findet Inge Münzebrock immer öfter Abfall neben dem Kaufhaus Mehrwert.

Bild: Freya Adameck

Regelmäßig landen Schrott und Sperrmüll neben dem Eingang vom sozialen Kaufhaus in Oldenburg-Osternburg. Leiterin Inge Münzebrock hat jetzt Anzeige erstattet.

Osternburg Soll das noch Mehrwert haben?! – Wohl eher nicht, denkt sich Inge Münzebrock. Sie ist Leiterin des sozialen Kaufhauses Mehrwert in Osternburg. Immer wieder laden Unbekannte direkt neben der Eingangstür des Kaufhauses Müll ab. Jetzt reicht es ihr. Münzebrock schaltet Stadt und Polizei ein.

Leider regelmäßig liegen hier Sperrmüll, Müllsäcke, und vieles, was keiner mehr sehen will. „Was die Leute eben loswerden wollen“, sagt Münzebrock. Seit 2016 ist sie Leiterin im sozialen Kaufhaus Mehrwert an der Herrenstraße in Osternburg. „Das war schon immer so, dass hier Leute ihren Müll abgeladen haben“, sagt sie.

Nehmen nicht alles an

„Wir nehmen nur an, was wir auch vorher angesehen haben“, sagt Münzebrock. Das Kaufhaus, das von der Einrichtung Arbeit und Bildung getragen wird, nimmt Sachspenden an, die in einem guten Zustand sind. Gebrauchte Möbel und Bedarfsgegenstände aller Art sind dabei.

Sachspenden

Sachspenden nimmt das soziale Kaufhaus Mehrwert in Osternburg (Herrenweg 173) nur an, wenn sie die Waren auch gesehen haben. Wer etwas abgeben will, kann täglich ab 9:30 Uhr unter Telefon   0441/ 4086529 anrufen und alles Weitere klären. Auf diese vorherige Kontaktaufnahmen legen die Mitarbeiter des Kaufhauses besonderen Wert.

Auf der Internetseite des Kaufhauses findet man eine detaillierte Liste, was alles abgegeben werden kann und was nicht.

    https://mehrwert-oldenburg.de

Nach Nützlichem sieht das achtlos Weggeworfene, was neben dem Geschäft liegt, aber nicht aus. „Die Leute denken sich, nur weil wir ein soziales Kaufhaus sind, nehmen wir alles.“ Direkt über dem Müllberg hat Münzebrock nun ein Schild angebracht, auf dem steht, dass Müll hier nichts zu suchen hat. Neben der Wand im Fenster des Geschäftes hing bereits seit langer Zeit so ein Schild, nur leider wurde es ignoriert.

Tipps von der Stadt

Am Mittwoch, nachdem wieder einmal Sperrmüll abgeladen wurde, entschied Münzebrock sich dafür, nun etwas zu unternehmen. Sie informierte die Stadt. „Die kamen auch vorbei und haben uns Tipps gegeben, im Endeffekt sind sie aber nicht zuständig, da das hier Privatgelände ist“, sagt die Leiterin.

Deshalb informierte sie auch die Polizei. Die kamen am Mittwoch ebenfalls gleich vorbei und nahmen die Anzeige auf.

„Nicht unser Job“

„Wir können uns das nicht leisten, ständig Müll weg zu fahren“, sagt Münzebrock. Insgesamt beschäftigt sie neun Mitarbeiter. Wenn mal wieder etwas am Eingang liegt, müssen immer jeweils zwei Mitarbeiter das Zeug entsorgen. Das kostet Zeit, die die Mitarbeiter eigentlich anders verbringen sollten. „Das ist einfach nicht unser Job. Wir sind keine Entsorger!“

Stoisch liegenlassen ist natürlich auch keine Alternative. Denn was Münzebrock auch schon erlebt hat, ist, dass dann immer mehr Leute ihren Müll dazulegen.